Der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigt
die Verdienste von Hans Maier um die Kirche in Deutschland. Maier habe als Wissenschaftler,
als bayerischer Kultusminister und in seinem Engagement im Laienkatholizismus „sehr
viel getan“, erklärte Marx am Freitag in Wemding nach dem Frühjahrstreffen der Freisinger
Bischofskonferenz. Dies zu würdigen, „steht uns bayerischen Bischöfen gut an“. Der
Kardinal betonte, dass es kein generelles Auftrittsverbot für den früheren Präsidenten
des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in kirchlichen Räumen gebe. Dies
wäre „bei einem solchen Mann völlig unangemessen“ und würde er, Marx, auch ablehnen.
- Marx äußerte sich im Zusammenhang damit, dass in den Bistümern Regensburg und Augsburg
Maier zuletzt verwehrt worden war, in Räumen der katholischen Kirche aus seiner Autobiografie
zu lesen. Dabei war von bischöflicher Seite vor allem auf Maiers Engagement für den
von den Bischöfen nicht anerkannten Schwangerenberatungsverein „Donum Vitae“ verwiesen
worden. „Donum Vitae“ sei ein Thema, das die Bischöfe belaste, räumte Marx ein. Es
gebe dazu eine Vereinbarung der Deutschen Bischofskonferenz, die jeder Bischof im
konkreten Fall interpretieren müsse. In Augsburg werde Maier aber demnächst unwidersprochen
beim Diözesanrat der Katholiken referieren. Der Kardinal erklärte sich ausdrücklich
solidarisch mit dem 80-Jährigen.