In Honduras sind bei
einem verheerenden Gefängnisbrand mehr als 350 Häftlinge gestorben. Die Zellen wurden
zu spät geöffnet, lautet der Vorwurf. Der Bischof von Comayaga, der Stadt, in der
sich der Großbrand ereignete, ist ensetzt über das Ausmaß der Tragödie. In einem Statement
spricht Bischof Roberto Camilleri von der schlimmsten Katastrophe in einer Haftanstalt
in der Geschichte des Landes. Auch der päpstliche Botschafter in Honduras, Erzbischof
Luigi Bianco, betont:
„Diese Haftanstalt galt als bestes und sicherstes
Gefängnis in ganz Honduras. Diese Tragödie wird jetzt dazu führen, dass Überlegungen
und Vorschläge gemacht werden, um die Lage der Häftlinge und der Haftanstalten zu
verbessern.“
Das ist eine diplomatische Ausdrucksweise, um zu sagen,
dass die Verhältnisse in vielen lateinamerikanischen Haftanstalten zum Himmel stinken.
Gerade Feuerkatastrophen kommen sehr häufig vor. Allein in Honduras ist es schon der
dritte Gefängnisbrand in zehn Jahren. Der Bischof von Comayaga beklagt auch die „unmenschlichen
Bedingungen“ für die Häftlinge in seinem Land; die nun abgebrannte Anstalt sei für
250 Insassen konzipiert und war mit 850 Menschen mehr als dreifach überfüllt. Nuntius
Bianco blickt in die Zukunft:
„Die Solidaritätserklärungen und Hilfszusagen,
die nun aus der ganzen Welt eintreffen, werden hier in Honduras sehr geschätzt. So
kann das Volk und die Regierung mit der Hilfe aller diese Situation angehen und Antworten
finden auf diese schwierige Problematik, die man aber angehen muss.“