2012-02-14 14:41:24

Pakistan: Taliban fürchten Hilfswerke


Die pakistanische Regierung verurteilt die Entführung der beiden europäischen Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe, die sich in den Händen von Taliban befinden. Das meldet der vatikanische Fides-Dienst. Die Regierung des Landes werde alles in seiner Macht stehende tun, damit die humanitären Helfer freigelassen werden, heißt es in einer Erklärung des „Ministeriums für Harmonie“. Die beiden Entführten, ein Italiener und ein Deutscher, befinden sich gegenwärtig in den Händen der terroristischen Bewegung „Tehrik-e-Taliban Pakistan“. Gesundheitlich soll es ihnen gut gehen. Nach Ansicht von Beobachtern könnte es bald zu einer Lösegeldforderung kommen.


„Taliban fürchten Ansehen der Helfer in der Bevölkerung“


Im Gespräch mit dem Fides-Dienst betont Mehdi Hasan, Mitglied des Vorstands der Nichtregierungsorganisation „Human Rights Commission of Pakistan“ (HRCP): „Taliban entführen Mitarbeiter von Hilfswerken vor allem, weil sie befürchten, dass diese im Land Aufklärungsarbeit leisten.“ Deren soziales und insbesondere kulturelles Engagement erlebten die Taliban als „Bedrohung“, so der Beobachter weiter. Weiter fürchteten sie eine Einflussnahme der Hilfswerke auf die Menschen im Land und ihren Einsatz für den Schutz der Menschenrechte sowie das Ansehen, das die Mitarbeiter der Hilfswerke allgemein in der Bevölkerung genießen. Dies beeinträchtige die Verbreitung extremistischer Ideologien.
Erst im Dezember vergangenen Jahres wurde in Khyber ein Mitarbeiter der „Human Rights Commission of Pakistan“ ermordet, weil er sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzte. „Entführungen, Morde und Einschüchterungsmaßnahmen führen dazu, dass ausländische Organisationen das Land verlassen. Dies ist das Ziel der Taliban“, so Hasan abschließend. Im Januar wurden auch ein humanitärer Helfer aus Kenia in Sindh und ein englischer Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Quetta von Taliban entführt.

(fides 14.02.2012 ord)









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