Die pakistanische Regierung verurteilt die Entführung der beiden europäischen Mitarbeiter
der Deutschen Welthungerhilfe, die sich in den Händen von Taliban befinden. Das meldet
der vatikanische Fides-Dienst. Die Regierung des Landes werde alles in seiner Macht
stehende tun, damit die humanitären Helfer freigelassen werden, heißt es in einer
Erklärung des „Ministeriums für Harmonie“. Die beiden Entführten, ein Italiener und
ein Deutscher, befinden sich gegenwärtig in den Händen der terroristischen Bewegung
„Tehrik-e-Taliban Pakistan“. Gesundheitlich soll es ihnen gut gehen. Nach Ansicht
von Beobachtern könnte es bald zu einer Lösegeldforderung kommen.
„Taliban
fürchten Ansehen der Helfer in der Bevölkerung“
Im Gespräch mit
dem Fides-Dienst betont Mehdi Hasan, Mitglied des Vorstands der Nichtregierungsorganisation
„Human Rights Commission of Pakistan“ (HRCP): „Taliban entführen Mitarbeiter von Hilfswerken
vor allem, weil sie befürchten, dass diese im Land Aufklärungsarbeit leisten.“ Deren
soziales und insbesondere kulturelles Engagement erlebten die Taliban als „Bedrohung“,
so der Beobachter weiter. Weiter fürchteten sie eine Einflussnahme der Hilfswerke
auf die Menschen im Land und ihren Einsatz für den Schutz der Menschenrechte sowie
das Ansehen, das die Mitarbeiter der Hilfswerke allgemein in der Bevölkerung genießen.
Dies beeinträchtige die Verbreitung extremistischer Ideologien. Erst im Dezember
vergangenen Jahres wurde in Khyber ein Mitarbeiter der „Human Rights Commission of
Pakistan“ ermordet, weil er sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzte. „Entführungen,
Morde und Einschüchterungsmaßnahmen führen dazu, dass ausländische Organisationen
das Land verlassen. Dies ist das Ziel der Taliban“, so Hasan abschließend. Im Januar
wurden auch ein humanitärer Helfer aus Kenia in Sindh und ein englischer Mitarbeiter
des Roten Kreuzes in Quetta von Taliban entführt.