Eine „bessere Gesprächskultur“ und die Fähigkeit zu „angstfreier Kommunikation“ wünscht
sich der Präsident des Zentralkomitees der deutsche Katholiken (ZdK), Alois Glück,
von der Kirche. Zwar erlebe er nach dem Missbrauchsskandal eine Gesprächsqualität
zwischen ZdK und Deutscher Bischofskonferenz, die „vor zwei oder drei Jahren so nicht
denkbar gewesen wäre“, sagte Glück am Samstag bei einer Podiumsdiskussion in Erfurt.
Dies müsse sich aber in der Breite fortsetzen. Zu häufig erlebten Katholiken in Deutschland
eine vom Gesetz geprägte, unbarmherzige Pastoral. Glück wörtlich: „Wir haben nichts
notwendiger als einen Kulturwandel“. Wenn es keinen Raum für das offene Gespräch und
eine innere Lebendigkeit gebe, dann werde die Kirche „auf Dauer nichts Lebendiges
nach außen ausstrahlen“.
Der Erfurter Bischof Joachim Wanke erinnerte daran,
dass die Kirche sich immer wieder in Krisen befinde. So sei auch beim Zusammenbruch
der alten Reichskirche und der Säkularisierung 1805 nicht absehbar gewesen, wie es
weitergehe. Wanke sprach sich dafür aus, stärker in Personen zu investieren. „Die
Strukturen müssen auch angepasst werden, aber wichtiger sind Personen“, so der Bischof.