2012-02-11 12:30:20

Unser Buchtipp: Die Deutsche Schule in Rom


Gerd Vesper: Die deutsche Schule Rom. Konfessionalismus, Nationalismus und Internationale Begegnung. Eine Besprechung von Aldo Parmeggiani

Die Deutsche Schule Rom ist eine Privatschule, deren Ursprung auf das Jahr 1851 zurückgeht. Das Jahr, in dem auf dem römischen Kapitol mit der regelmäßigen Unterweisung der Kinder in Rom ansässiger Deutscher begonnen wurde. Im Verlauf von über 150 Jahren hat diese Institution eine reiche Entwicklung an geschichtlichen, kulturpolitischen und politischen Ereignissen erfahren. Die Deutsche Schule Rom, heute eine von 171 Auslandsschulen mit ca. 900 Schülern und 100 Lehrenden, stellt seit ihren Anfängen für die deutsche auswärtige Kulturpolitik eine wichtige Einrichtung dar.
Der Autor Gerd Vesper liefert in einer ausgesprochen gut recherchierten Studienarbeit eine umfassende historische Darstellung dieser traditionsreichen Bildungsstätte. Er tut dies, indem er die Entwicklung deutscher Schulen in Rom von der zunächst evangelischen und anschließend katholischen Elementarschule von damals bis zur überkonfessionellen ‘Begegnungsschule’ von heute akribisch nachzeichnet. Dabei untersucht er besonders drei Zeitabschnitte: die Anfänge 1851 bis zum Ersten Weltkrieg, dann die Zeit bis 1945 und die Nachkriegszeit in der sich besonders die Frage nach einem Neubeginn oder einer Rekonstruktion der Deutschen Schule Rom stellte. Ausführlich widmet sich der Autor auch dem Einfluss des Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges und dem Vergleich mit anderen auswärtigen Schulen.
In spannender Folge liefert Gerd Vesper detaillierte Einblicke in die Entwicklung des Schulwesens in Italien und Deutschland im vergangenem Jahrhundert, mit Kapiteln wie etwa der Auslagerung der Schule nach Dorf Tirol bei Meran, der Rekonstruktion oder den Neubeginn der Deutschen Schule in der Nachkriegszeit bis hin zur Realisierung der unter der Regierung von Aldo Moro entstandenen Begegnungsschule und der Einweihung des Neubaus in der Via Aurelia antica durch Bundes-Außenminnster Hans-Dietrich Genscher im Jahre 1985.
Der größte Teil der umfassenden Arbeit von Gerd Vesper beruht auf Forschungen in Archiven in Deutschland und Rom: im politischen Archiv des Auswärtigen Amtes, im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, in den römischen Archiven der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden. „Die Deutsche Schule Rom – Konfessionalismus, Nationalismus, Internationale Begegnung – so der Titel dieser anspruchsvollen historischen Studie von Gerd Vesper ist im Matthiesen Verlag in Husum erschienen. Eine Geschichtsstudie aus erster Hand, ein verlässliches Nachschlagewerk, eine historische Fundgrube für ehemalige, derzeitige und künftige Schüler, Lehrkörper und Leiter der Deutschen Schule Rom.

(rv 11.02.2012 ap)







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