Im Vorfeld einer UN-Konferenz zum Waffenhandel haben kirchliche Hilfswerke strenge
Auflagen für den internationalen Waffenhandel verlangt. „Brot für die Welt“ und Evangelischer
Entwicklungsdienst (EED) forderten am Freitag in Bonn gemeinsam mit über 60 Kirchen
und Organisationen in mehr als 30 Staaten, dass der neue internationale Waffenhandelsvertrag
„Arms Trade Treaty“ den Schutz der Zivilbevölkerung berücksichtigt. Das Abkommen müsse
alle Waffengattungen einschließlich Kleinwaffen, Munition und Komponenten umfassen.
Die UN-Vertragskonferenz findet im Juli statt. Die Vorbereitungskonferenz beginnt
am Montag in New York. Dazu sagte das EED-Vorstandsmitglied Claudia Warning, jedes
Jahr verlören Hunderttausende Menschen durch Waffengewalt ihr Leben. „Jetzt besteht
die Chance, den Handel mit Waffen und Rüstungsgütern endlich durch einen internationalen
Vertrag unter Kontrolle zu bringen.“ Wo Gefahr besteht, dass Menschenrechte oder humanitäres
Völkerrecht verletzt werden, müsse Waffenhandel verboten werden, so Warning. Die Direktorin
von „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel,
erklärte, als drittgrößter Waffenexporteur trage Deutschland für den Erfolg des Prozesses
eine besondere Verantwortung. „Die Bundesregierung hat jetzt die Chance, sich mit
ihrem ganzen diplomatischen Gewicht für ein starkes und wirksames Abkommen zur Regulation
des Waffenhandels einzusetzen.“ (kna 10.02.2012 pr)