Ungarn: Neue Verhandlungen zur Kirchenfinanzierung
Die ungarische Regierung will ein Abkommen mit dem Vatikan über die Kirchenfinanzierung
neu verhandeln. Das berichten laut Kathpress ungarische Medien. Die Regierung Orban
strebe eine Überarbeitung der seit 1997 bestehenden Vereinbarung mit dem Heiligen
Stuhl an. Zu Begründung hieße es, dass in Ungarn seit Januar 2012 ein neues Grundgesetz
und neue Steuergesetze in Kraft seien. Über eine notwendige Anpassung des Vertrages
habe man sich bereits Ende Januar mit Erzbischof Dominique Mamberti, dem vatikanischen
„Außenminister“, verständigt. In Ungarn können Steuerzahler ein Prozent ihrer Einkommensteuer
staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften widmen. Nach der Vereinheitlichung des
Einkommensteuersatzes auf 16 Prozent zum ersten Januar 2011 sanken die staatlichen
Einnahmen aus dieser Steuer um 500 Milliarden Forint. Das bereitete auch den Kirchen
einen beträchtlichen Einkommensverlust, da die Berechnungsgrundlage für das eine gewidmete
Prozent sank.