USA: „Für Republikaner ist Soziallehre ein Fremdwort“
Bei den US-Präsidentschaftswahlen im November wird auch diesmal wieder Religion eine
wichtige Rolle spielen und vielleicht sogar über Sieg und Niederlage entscheiden.
Davon ist Thomas Reese, ehemaliger Chefredakteur des katholischen Magazins „America“,
überzeugt. Ohne die katholischen Stimmen werde Obama die Wahlen verlieren, sagte der
Jesuit Reese dem Magazin „Vatican Insider“. Wichtige katholische Wahlhelfer könnten
auch diesmal die spanischstämmigen und lateinamerikanischen Einwohner sein. Bisher
müsse Obama jedoch um deren Stimme bangen, so Reese. Einzig die katholische Linke
stehe weiterhin fest hinter Obama, „weil sie glauben, dass eine republikanische Administration
ein Desaster für die Armen im Land, die Arbeiterklasse und das Land insgesamt darstellen
würde“. Die erklärt katholischen republikanischen Kandidaten Newt Gingrich und Rick
Santorum hingegen ignorierten komplett die Katholische Soziallehre. Aus ihrer Warte
müsste selbst die Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ wie „das Werk eines europäischen
Sozialisten“ erscheinen. Wenn es um soziale Fragen geht, würden sie den Papst wie
auch die US-Bischöfe „einfach ignorieren“, so Reese.