2012-02-09 12:21:27

Missbrauchsprävention in Afrikas Kirchen


RealAudioMP3 Der Schutz für Kinder ist auch ein großes Anliegen in den Kirchen Afrikas. Viele Bischofskonferenzen hätten schon seit Jahren Kinderschutz-Kommissionen, berichtet der Präsident der Bischofskonferenz von Ruanda und Bischof von Kabgayi, Smaragde Mbonyintege. Er nimmt an der Gregoriana-Konferenz zum Thema „Sexuelle Übergriffe in der Kirche“ teil.


„Auch wenn in meinem Land bisher kein Missbrauchsfall durch Kleriker bekannt ist, heißt das nicht, dass wir nicht aufpassen müssen. Es ist uns bewusst, dass solche Fälle auch bei uns passieren könnten.“


Von dem Symposion in Rom nehme er als Bischof vor allem eines mit nach Afrika, so Bischof Mbonyintege.


„Ich finde es wichtig, dass wir bei der Ausbildung der Priester sehr achtgeben müssen. Bildung besteht aber nicht im Erlernen von Regeln, sondern hat auch mit persönlicher Reife zu tun. Mir hat bei der Konferenz besonders gefallen, dass die Frage nach Gerechtigkeit und die Suche nach der Wahrheit im Mittelpunkt standen. Das sind Bereiche, die wir auch bei uns in Afrika stärker angehen sollten.“


Auch Afrikas Kirche habe bereits schwerwiegende Fälle von Kindesmissbrauch durch Kleriker erlebt. Auch Bischöfe in Afrika hätten „zu lange geschwiegen“, räumt der Vorsitzende der ruandischen Bischofskonferenz weiter ein:


„Ja, wir hatten sehr schwerwiegende Fälle in Afrika, von denen Bischöfe wussten und über die sie geschwiegen haben! Sie dachten, dass man diese Fälle vor allem durch Diskretion angehen sollte. Doch wie in Europa und Nordamerika sind dann diese Fälle an die Öffentlichkeit gelangt. Ich glaube, dass durch die Bildung zur Gerechtigkeit und Wahrheitssuche eine solche Vorgehensweise nicht mehr möglich sein wird. Wir müssen das anders angehen als bisher.“


Auf die Frage, weshalb es überall auf der Welt zu sexuellen Übergriffen kommt, meint Bischof Mbonyintege:


„Eigentlich geht es nicht um ein Problem der Sexualität. Es geht doch letztlich um ein Problem der Machtstellung. Ich glaube, dass dies gerade bei uns in Afrika mehr als in Europa ein Problem darstellt. Wir haben viele Waisenkinder oder Soldatenkinder, das sind sehr sensible Menschen. Da müssen wir besonders achtgeben, damit diese Kinder nicht zweimal leiden müssen.“


(rv 09.01.2012 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.