2012-02-09 15:26:27

Missbrauchskonferenz: Lateinamerika sucht Kooperation


RealAudioMP3 Seit mindestens zehn Jahren sind die Missbrauchsfälle auch in Lateinamerika ein Thema der katholischen Kirche. Deshalb haben die dortigen Bischöfe einige Erfahrungen, die sie bei der Konferenz an der Gregoriana austauschen möchten. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Weihbischof Jorge Carlos Patrón Wong von der mexikanischen Diözese Papantla. Er ist Präsident der Vereinigung der lateinamerikanischen Priesterseminare.


„Wir vertreten die Ausbildungseinrichtungen von 22 lateinamerikanischen Ländern. Für die Bischöfe ist natürlich die Ausbildung der künftigen Priester ein Schlüssel, um das Missbrauchsproblem zu bekämpfen. In den letzten zehn Jahren hat sich Einiges getan. Wir haben dabei vor allem geschaut, dass wir einen lateinamerikanischen Zugang zum Problem finden.“


Denn: Die Aufarbeitung und Bekämpfung von Übergriffen könne man nicht verallgemeinern, zeigt sich der mexikanische Geistliche überzeugt. Jede Kultur sei anders und gehe mit dem Problem auch anders um.


„Wir haben uns beispielsweise nicht nur auf die Prävention beschränkt. Wir wollten auch eine positive Einstellung bei den Seminaristen einführen. Deshalb haben wir den reichen Kulturschatz Lateinamerikas in die Ausbildung integriert. Zum Beispiel haben wir die Bedeutung der Familie und die Liebe zu den Eltern und Geschwistern in den Mittelpunkt gerückt. Auch haben wir beispielsweise die Liebe zur Muttergottes thematisiert. All diese Bereiche verbindet das Stichwort Liebe und daraus können die künftigen Priester für ihr persönliches Leben sehr viel lernen.“


Ein wichtiges Ausbildungselement sei auch die Förderung der Solidarität gegenüber der Kirche. Denn treue Priester könnten laut Weihbischof Patrón anderen Mitbrüdern als Vorbild dienen.


„Dieses Symposion ist ein großes kirchliches Ereignis. Es ist eindrücklich, dass so viele Vertreter aus der Weltkirche da sind. Für Lateinamerika bedeutet dies, dass wir gemeinsam das Problem angehen müssen. Wir wissen, dass wir viel und vor allem Gutes geleistet haben. Aber das reicht nicht. Nur wenn wir alle zusammen gegen die Übergriffe vorgehen, können wir hoffen, dass das Problem beseitigt wird. Das schulden wir vor allem den Opfern.“


(rv 09.01.2012 mg)







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