Bußgottesdienst in der römischen Kirche St. Ignatius
Von der Dunkelheit
zum Licht, vom Leid zur Heilung bis hin zur Hoffnung: Unter diesem Leitwort stand
der Bußgottesdienst am Dienstagabend in der römischen Kirche St. Ignatius. Der Gottesdienst
fand im Rahmen der dreitägigen Konferenz zum Thema „Sexueller Missbrauch in der katholischen
Kirche“ statt; die Tagung wird an der Päpstlichen Universität Gregoriana durchgeführt.
Geleitet wurde der Bußgottesdienst vom Präfekten der Bischofskongregation, dem kanadischen
Kurienkardinal Marc Ouellet:
„Die sexuellen Übergriffe in der katholischen
Kirche sind kriminelle Handlungen, die viele Menschen zu schuldlosen Opfern gemacht
haben. Leider haben auch Kirchenleiter sich dadurch versündigt, dass sie von den Verfehlungen
ihrer Priester wussten und dennoch nichts dagegen taten!“
Mit
klaren Worten ging Kardinal Ouellet auf die begangenen Fehler ein:
„Manchmal
waren die Täter der Übergriffe tief gestörte Personen, andere Male waren es Menschen,
die selbst zu Opfern von Missbrauch geworden waren. Es ist deshalb wichtig, dass wir
alles unternehmen, damit dies nie wieder geschieht! Bisher haben wir nicht immer richtig
reagiert, und deshalb möchte ich nochmals bei den Opfern um Vergebung bitten.“
Bei der Feier kamen Gruppenvertreter nach vorn, um im Namen von Lehrern,
Schulrektoren, Eltern, Laien, Priestern und Kardinälen um Vergebung zu bitten. Als
Vertreterin der Missbrauchsopfer sprach die Irländerin Marie Collins. Sie bat Gott
darum, den Opfern die Stärke der Vergebung zu schenken.