China: „Christen in Hong Kong sind Brücke zur Weltkirche“
Die größte katholische
Diözese Chinas geht an die Öffentlichkeit: Das Erzbistum Hong Kong hat zum ersten
Mal einen so genannten ,Schematismus‘ veröffentlicht, eine Art Referenzbuch der Ortskirche,
in gedruckter Form und auch online. Die darin enthaltene Übersicht über Größe und
Aktivität des Bistums zeige ein ständiges Wachsen der Gemeinde. Das sagt gegenüber
Radio Vatikan Dominic Chan, Generalvikar des Bistums. Nach wie vor würde die Kirche
aber vor allem von den politischen Entwicklungen geprägt.
„Bei der Wiedervereinigung
zwischen Hong Kong und China 1997 hat die Gesellschaft hier eine Menge innerer Widersprüche
geerbt. Für uns ist es sehr wichtig, hier als Kirche ein Friedensstifter zu sein.
Wir müssen unter uns solidarischer werden. Es geht uns darum, die Werte des Evangeliums
mehr in unserer Gesellschaft umzusetzen.“
Die katholische Kirche in Hong
Kong ändere sich, so Chan. Waren es bisher katholische Hausangestellte von den Philippinen,
die von wohlhabenden Chinesen angeworben wurden, so sind es jetzt vermehrt Frauen
aus Malaysia und deswegen Muslime, die nach Hong Kong kämen, die Zuwanderung von Katholiken
nach Hong Kong nehme also ab. Die Bedeutung des Bistums sei dennoch einmalig, es
sei eine Brücke zwischen Weltkirche und Festland-China, so Chan. Die Bedeutung dieser
Brückenfunktion werde vor allem auch darin deutlich, dass Papst Benedikt XVI. den
Erzbischof John Tong Hon am 18. Februar in den Kardinalsstand erhebe.
„Wir
freuen uns sehr, sowohl für Erzbischof Tong, aber auch wegen der Bedeutung, die das
für die Kirche in China hat – für ganz China. Erzbischof Tong selbst ist Chinese und
hat 30 Jahre lang viel für ganz China getan. Der Kardinalshut ist ein Zeichen dafür,
dass dem Papst China sehr wichtig ist. Hong Kong ist die größte chinesische Diözese
in der ganzen Welt! Wir fühlen, dass wir durch diese Würdigung noch mehr den Auftrag
haben, mit Festland-China zu kommunizieren, und den Geist des Evangeliums auch in
dieser Gesellschaft zu verbreiten.“