Heilung und Erneuerung:
Das sind die beiden Ziele einer Tagung zum Thema sexueller Missbrauch, die in der
kommenden Woche in Rom stattfinden wird. Veranstalter ist die Päpstliche Universität
Gregoriana, gemeinsam mit den zuständigen Stellen des Vatikan. Die Tagung richtet
sich an Verantwortungsträger in der Kirche, über 110 Vertreter von Bischofskonferenzen
und 30 Vertreter von Ordensgemeinschaften werden teilnehmen, aus Deutschland zum Beispiel
Kardinal Reinhard Marx und Bischof Stephan Ackermann, aus Österreich kommt der Sankt
Pöltener Bischof Klaus Küng. Sexueller Missbrauch durch Ordensleute und Kleriker
ist ein Thema, das die ganze Kirche angeht. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan
Charles Scicluna, der als „Promotor Iustitiae“ in der Glaubenskongregation zuständig
für kanonische Prozesse ist. Dieser Kongress wolle dazu beitragen, das Bewusstsein
für das Problem „sexueller Missbrauch durch Kleriker“ weltweit zu schaffen.
„Aber
dann geht es auch um unsere Überzeugung, gut zu handeln, denn die katholische Kirche
muss auch bei diesem mühsamen Thema das bestmögliche Beispiel geben, das unserem Auftrag
der Verkündigung des Evangeliums entspricht.“
Dazu setze der Kongress vor
allem auf eine Perspektive:
„Es ist bedeutsam, dass der erste Beitrag von
jemandem kommt, der selbst von dieser traurigen Wirklichkeit betroffen ist, von einem
Opfer. Gleichzeitig ist es aber auch pastoral wichtig, an alle zu denken, die mit
dieser Realität zu tun haben, also auch an die Kleriker, die anderen dieses Leid zugefügt
haben.“
Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada,
werde bei dem Kongress über die Richtlinien sprechen, die jede Bischofskonferenz sich
für den Umgang mit sexuellem Missbrauch geben sollte, so Scicluna. Experten würden
über die einzelnen Aspekte von Missbrauch sprechen, um den Orden und der Kirche weltweit
Hilfestellung zu geben. Die Konferenz beginnt am 6. Februar.