Das Fest der „Darstellung des Herrn“, im Volksmund auch „Mariä Lichtmess“ genannt,
ist eines der ältesten christlichen Feste. Bis zum II. Vatikanischen Konzil endete
an diesem Tag die Weihnachtszeit offiziell. Seit 1997 ist der 2. Februar in der katholischen
Kirche auch der „Tag des geweihten Lebens“. Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurde
es in Jerusalem am 40. Tag nach der Geburt Jesu gefeiert. In Rom führte die Kirche
den Feiertag um das Jahr 650 ein. „Mariä Lichtmess“ hieß bis 1969 in der katholischen
Kirche auch „Mariä Reinigung“. Diese Bezeichnung knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums
an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer darbrachte, wie
es das jüdische Gesetz vorschrieb. Beim Evangelisten Lukas ist nachzulesen, dass sich
Joseph und Maria in den Tempel begaben, um Jesus, der als Erstgeborener Gott gehörte,
auszulösen. Von daher kommt auch der andere Name des Festes, der sich seit 1969 im
katholischen Feiertagskalender findet: „Darstellung des Herrn“. Aus dem Marienfest
ist ein Christusfest geworden. Wie das Lukas-Evangelium berichtet, begegneten
Maria und Joseph im Tempel dem greisen Simeon und der Prophetin Hannah. Der Alte stimmte
ein Loblied auf das Kind an und pries es als Messias: „Denn meine Augen haben deinen
Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, das die Heiden
erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“, so wird am 2. Februar in den Gottesdiensten
vorgelesen. Passend zum Lob des Lichtes wird noch einmal die weihnachtliche Lichtsymbolik
zur Geltung gebracht: Seit dem 11. Jahrhundert kam der Brauch der Kerzensegnung und
der Lichterprozession auf. An Lichtmess wurden dann auch die für das nächste Jahr
benötigten Kerzen der Kirchen und der Familien geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben
Licht(er)messen, durchgeführt wurden, wie der Brauchtumsexperte Manfred Becker-Huberti
berichtet. An diesem Tag fanden nach seinen Angaben früher auch Lichterumzüge der
Kinder statt. Festgebäck waren die Crepes, Pfannkuchen, die im Rheinland lautmalerisch
an die französische Bezeichnung erinnern: Kreppchen hießen sie hier. Seit 1997
ist der 2. Februar in der katholischen Kirche auch der „Tag des geweihten Lebens“.
Papst Johannes Paul II. richtete ihn als Tag des Dankes und der Bitte für Menschen
ein, die sich ganz Gott zur Verfügung stellen. (kna 02.02.2012 pr)