Das Erzbistum Wien weist entschieden Vorwürfe gegen Kardinal Christoph Schönborn zurück.
Erhoben wurden die Vorwürfe vom Sprecher der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“,
Sepp Rothwangl. Schönborn habe, so Rothwangls Darstellung, zwei Patres des steirischen
Benediktinerstiftes Admont, die in den 60er Jahren einen Zögling physisch und sexuell
missbraucht haben sollen, nicht enthoben, obwohl er informiert gewesen sei. Darum
wirft Rothwangl dem Kardinal „Mitwisserschaft und Untätigkeit“ vor. Der Pressesprecher
des Bistums, Michael Prüller, weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die
Vorwürfe ordnungsgemäß an die Verantwortlichen weitergeleitet worden seien. Kardinal
Schönborn sei weder kirchenrechtlich noch in irgendeiner anderen Weise befugt oder
befähigt, Personalentscheidungen über die Benediktinerabtei zu treffen. Außerdem sei
es damals um physische Gewalt gegangen, der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs sei
nicht erhoben worden. „Der Vorwurf der Mitwisserschaft und Untätigkeit gegen den Kardinal
ist böswillig, untergriffig und haltlos,“ so Prüller wörtlich. „Wenn der Sprecher
der Plattform seine Aussagen in Wissen der Zusammenhänge getätigt hat, kommt das einer
Verleumdung gleich.“ Es sei außerdem bedauerlich, dass mehrere Medien die unhaltbaren
Vorwürfe ungeprüft und kommentarlos übernommen hätten.