Die Spannung an der Grenze zwischen dem Sudan und dem Südsudan wächst. Das berichtet
der vatikanische Fides-Infodienst. Die Regierungen der beiden Länder behaupten, die
jeweils andere Seite unterstütze Rebellen, die in beiden Ländern aktiv seien. Wie
das „Sudan Cahtolic Radio“ auf seinen Internetseiten berichtet, wirft der Sprecher
der Sudanesischen Befreiungsbewegung SPLM und Regierungspartei des Südsudan, Bol Makueng,
den Behörden in Khartum vor, dass sie südsudanesischen Rebellenmilizen die Rekrutierung
von Personen ermöglichen, die aus dem Süden stammen. Ihr Ziel sei es, Zivilisten im
Südsudan, Darfur und Südkordofan anzugreifen. Khartum erklärt dagegen, Juba - die
Hauptstadt des neuen Staates Südsudan - helfe den Guerillabewegungen in Darfur, Blauer
Nil und Südkordofan. Hintergrund des Streits ist unter anderem die Aufteilung der
Gewinne aus Erdölgeschäften. Das Erdöl wird im Südsudan gefördert, dann aber über
Infrastrukturen des (nördlichen) Sudan ausgeführt. Khartum fordert eine Erhöhung
der Transitsteuer für Rohöl, das über die eigenen Öl-Pipelines transportiert wird.
Dies lehnt die Regierung in Juba jedoch ab. Peking versucht als wichtigster Käufer
des Rohöls aus der Region, zwischen den beiden Staaten zu vermitteln.