Der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, Alexander Schmorell, wird am 5. Februar
von der russisch orthodoxen Kirche heilig gesprochen. Die Initiative, den Mitbegründer
der „Weißen Rose“ als Märtyrer zu ehren, ging von der russisch-othodoxen Gemeinde
in München aus. Die Kanonisierung sei ein längst überfälliger Schritt, sagte Erzpriester
Nikolai Artemoff dem Münchner Kirchenradio. Schmorell sei ein vorbildlicher Christ,
der im Widerstand gegen die Nationalsozialisten auch für seinen Glauben starb. Die
jetzige Kanonisierung entspricht in etwa einer Seligsprechung in der römisch-katholischen
Kirche. „Auch bei uns gibt es die Tradition der örtlichen Verehrung“, sagte der Erzpriester.
Russisch-orthodoxe Gemeinden in den Niederlanden und den USA würden sich aber bereits
jetzt für eine Verehrung auch außerhalb Deutschlands einsetzen. Schmorell, der
im russischen Orenburg geboren wurde, emigrierte 1921 mit seiner Familie nach München.
Er schloss sich während seines Studiums der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ um die
Geschwister Hans und Sophie Scholl an. Nach der Verhaftung der Geschwister Scholl
versuchte Schmorell zu fliehen, wurde jedoch erkannt, verhaftet und am 13. Juli 1943
in Stadelheim unter der Guillotine hingerichtet.