Kardinal Turkson: „Für Finanztransaktionssteuer“

Kurienkardinal Peter Kodwo Appiah Turkson hat sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ausgesprochen. Das wäre ein Weg, Wirtschaft und Finanzen wieder zu ihrer eigentlichen gesellschaftlichen Funktion zurückzuführen, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden nach Angaben des katholischen Entwicklungs-Dachverbandes CIDSE vom Donnerstag. Globale Entwicklung und Nachhaltigkeit könnten durch eine solche Steuer gefördert werden, zitierte der Dachverband den Kardinal weiter. Aus der Steuer ließe sich etwa ein Fonds speisen, der krisengeschüttelten Ländern zur Seite stehe. Der Vatikan hatte sich jüngst in einem Papier zur Wirtschaft- und Finanzkrise unter anderem für eine solche Steuer ausgesprochen.
CIDSE-Präsident Chris Bain rief zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer zumindest auf europäischer Ebene auf. Damit könnten Mittel zur Armutsbekämpfung und zur Minderung der Lasten des Klimawandels finanziert werden. Eine Rückkehr zum Wachstum um jeden Preis dürfe es nicht geben, weil damit nur den Interessen einer verschwindend kleinen Minderheit gedient würde. - CIDSE ist der Zusammenschluss katholischer Entwicklungsorganisationen aus Europa und Nordamerika. Turkson und Bain äußerten sich nach Angaben des Verbandes bei der Aufsichtsratssitzung des Dachverbandes, die derzeit im niederländischen Soesterberg stattfindet.

(kna 26.01.2012 pr)