Papst: Verkündigung ist „immerwährender Horizont aller Tätigkeit der Kirche“
Die katholische Kirche
benötigt denselben „apostolischen Schwung“ wie die ersten christlichen Gemeinschaften
in der Verkündung und Weitergabe des Glaubens. Das wünscht sich Papst Benedikt XVI.
in seiner Botschaft zum Weltmissionstag, der in diesem Jahr auf den 21. Oktober fällt.
Gerade die im Oktober stattfindenden Jubiläen des Zweiten Vatikanums und besonders
des Konzilsdokumentes Ad Gentes seien Gelegenheiten, diese Dimension neu zu entdecken,
so der Papst in seiner an diesem Mittwoch vom Vatikan veröffentlichten Botschaft.
Dasselbe gelte für die ebenfalls im Oktober stattfindende Bischofssynode zur Neuevangelisierung
und für das Jahr des Glaubens: Überall auf der Welt müsse die Verkündigung im Zentrum
der Kirche stehen, so der Papst.
Fruchtbare Reflexion Das
Konzil sei allein in seiner Zusammensetzung schon ein „leuchtendes Zeichen der Universalität
der Kirche“ gewesen. Diese Vision sei heute so wichtig wie immer, betont der Papst.
Die Zeit seit dem Konzil sei gut zu einer fruchtbaren Reflexion genutzt worden, die
Dringlichkeit dieser Dimension der Kirche sei immer wieder betont worden: „Für die
Kirche ist sie keine fakultative Tätigkeit: Es ist ihre Pflicht, die sie durch den
Auftrag Jesu bekommen hat, damit die Menschen glauben können“, zitiert Benedikt XVI.
das Schreiben Evanglii Nuntiandi Papst Paul VI.
Alle „Teile des großen
Mosaiks der Kirche“ seien gerufen, diesen Auftrag Jesu, seine Botschaft zu verkünden,
auszuführen. Das gelte zuerst für die Hirten, dann aber auch für alle anderen Mitglieder
der Kirche gleichermaßen. Darauf habe das Zweite Vatikanische Konzil deutlich hingewiesen.
Die Verkündung des Glaubens an die, die Jesus noch nicht kennen, müsse „immerwährender
Horizont und Paradigma“ jeglicher kirchlicher Tätigkeit sein, so Benedikt XVI. in
seiner Botschaft.
Krise des Glaubens Ein Hindernis für die
Verkündigung sei die Krise des Glaubens, die keineswegs nur ein Problem der westlichen
Welt sei. Die Begegnung mit dem lebendigen Christus schaffe einen neuen Enthusiasmus
im Glauben und in der Verkündigung, und auch eine neue Evangelisierung, Thema der
Bischofssynode. Im Glauben des Einzelnen wie der ganzen Kirche sei die Verkündung
das Zentrum. Der Papst zitiert den Apostel Paulus: „Weh mir, wenn ich das Evangelium
nicht verkünde!” (1 Kor 9:16)