2012-01-24 16:53:32

Nigeria: „Viele Christen fliehen in den Süden“


Nach der Anschlagsserie der islamistischen Boko-Haram-Sekte sind die Christen im Norden Nigerias „traumatisiert“. Das berichtete der Menschenrechtsaktivist und katholische Priester Obiora Ike in einem Interview mit der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ von diesem Dienstag: „Sie trauen sich gar nicht mehr aus ihren Häusern, geschweige denn, in eine Kirche zu gehen“, so der Caritasdirektor und langjährige Generalvikar der südnigerianischen Diözese Enugu. Aus Angst vor weiteren Anschlägen würden nun zahlreiche Christen in ihre ursprünglichen Heimatdörfer im christlichen Süden des Landes zurückkehren. Schon jetzt kämpften dort rund 10.000 Flüchtlinge um ihr Überleben.
Seit Weihnachten sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker mindestens 270 Menschen bei Anschlägen von Boko Haram getötet worden. Mehrere Zehntausend Christen seien in den vergangenen Wochen aus dem mehrheitlich von Muslimen bewohnten Norden des Landes geflohen. Im Norden Nigerias leben überwiegend Muslime, im Süden Christen. Insgesamt bekennen sich etwa 50 Prozent der Bevölkerung zum Islam und zwischen 45 und 48 Prozent zum Christentum.
(kap/pm 24.01.2012 pr)








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