Auch die katholische Kirche ist Zielscheibe der Attentatsreihe in Kano. Davon geht
der Erzbischof von Jos aus. Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama versuche bereits seit
mehreren Tagen dem Bischof von Kano, John Mamanza Niyiring, telefonisch zu erreichen.
Doch bisher habe er keinen Kontakt mit ihm herstellen können. Am Freitag wurden in
Kano im Norden Nigerias einer Reihe von Sprengstoffattentaten und bewaffneten Überfällen
auf verschiedene Einrichtungen, darunter auch Polizeistationen, verübt. Die Situation
sei konfus, so Erzbischof Kaigama. Er wisse aber, dass mehrere Priester sich versteckt
haben, da auch kirchliche Einrichtungen von den Anschlägen betroffen seien. Erzbischof
Kaigama bekräftigt, dass viele Christen, die aus dem Norden des Landes fliehen, nach
den jüngsten Übergriffen der Boko-Haram-Sekte in Jos Zuflucht suchen. „Da Jos eine
Region ist, in der Christen in der Mehrheit leben, kommen diese Flüchtlinge oft bei
Freunden und Verwandten unter“, so der Erzbischof. Erzbischof Kaigama betont in diesem
Zusammenhang noch einmal: „Wir müssen über den religiösen Aspekt dieser Krise hinausblicken.
Jedes Mal, wenn Christen und Muslime ermordet werden, müssen wir daran erinnern, dass
es Kräfte gibt, die die Religion in ihrem eigenen Interesse manipulieren.“