Während die US-Bürger gespannt sind, wer der republikanische Kandidat für die Präsidentschaftswahlen
im Herbst sein wird, sind die Bischöfe des Landes zu ihrem Ad Limina-Besuch nach Rom
gereist. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Erzbischof von Washington DC, Kardinal
Donald W. Wuerl, dass die katholische Kirche eine wichtige Rolle in der US-Gesellschaft
spiele.
„Unsere Gesellschaft ist sehr säkular und das hat Vor- und Nachteile.
Für uns als katholische Kirche bedeutet das, dass wir mit einer Gesellschaft zu tun
haben, die viele Stimmen und Werte hat. Das ist eine Herausforderung. Es gibt deshalb
keine monolithische säkulare Stimme, die alles bestimmt. Das müssen wir immer vor
Augen haben.“
Gerade bei den Präsidentschaftswahlen spielt die Konfessionsfrage
eine wichtige Rolle. So gilt der mögliche Gegner Obamas, Mitt Romney, als Außenseiter,
weil er Mormone ist. Das galt oft auch für katholische Anwärter.
„Bei uns
in den Vereinigten Staaten gilt, dass Glaube und öffentliches Leben immer zusammengehören.
Man ist Bürger und Gläubiger gleichzeitig. Das kann man ja nicht trennen.“
Papst
Benedikt XVI. hatte sich besorgt über wachsende antichristliche Strömungen in den
Vereinigten Staaten geäußert. Die Katholiken in den USA müssten sich der „schwerwiegenden
Bedrohungen durch einen radikalen Säkularismus“ bewusst werden, sagte der Papst am
Donnerstag vor US-Bischöfen im Vatikan.