2012-01-21 09:29:01

Die Betrachtung zum Sonntag


Jesus beruft Menschen zu seinen Boten, die umkehrbedürftig sind. Für seine Botschaft braucht er uns, die Kirche derer, die damals aus den Booten gestiegen ist. An uns geht der Ruf der Umkehr, aber auch der Ruf zur Nachfolge.

Aus dem Markusevangelium, 1:14-20
Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Aurelius Augustinus, aus den Confessiones

Ich rufe dich an, mein Gott, mein Erbarmen, der du mich erschaffen und meiner nicht vergessen hast. Ich rufe dich in meine Seele hinein, die du durch das Verlangen, das du ihr einflößt, fähig machst, dich aufzunehmen. Verlass mich doch jetzt nicht, da ich dich anrufe; bist du mir doch schon oft, bevor ich dich anrief, zuvorgekommen: du hast mich so oft durch vielfältigen Zuruf gedrängt, dass ich doch aus der Ferne dich, der du mich riefest, hören und umkehren und anhören möchte. Denn du, o Herr, hast alle meine Missetaten getilgt, damit du mich nicht züchtigen müsstest um der Werke meiner Hände willen, durch die ich von dir abgefallen bin; und du bist allen meinen guten Werken zuvorgekommen, um mir, dem Werke deiner Hände, vergelten zu können. Denn ehe ich war, warst du; ich war aber nicht so, dass ich durch dich zu werden verdient hätte, und siehe! nun habe ich doch das Dasein infolge deiner Güte, die meiner Erschaffung und der Materie, aus der du mich erschaffen, voranging. Denn du hast meiner nicht bedurft, noch bin ich ein solch hohes Gut, dass du, mein Herr und mein Gott, von mir Nutzen hättest. Ich habe mein Dasein nicht, um dir so zu dienen, als könntest du etwa in deinem Wirken ermüden oder als sei deine Macht geringer, wenn du meiner Dienste entbehren müsstest; auch nicht, um dich wie ein irdisches Gebilde zu verehren, als ob du ungeehrt bliebest, wenn ich dich nicht ehrte; nein, ich soll dir dienen und dich ehren, damit es mir wohl ergebe durch dich, der mich erschaffen hat als ein Wesen, dem es wohl ergehen soll.

(rv 21.01.2012 ord)








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