Am 25. Januar wollen viele Ägypter mt Demonstrationen den ersten Jahrestag der Revolution
markieren. Unter den Christen Ägyptens gibt es noch keine einheitliche Meinung, ob
sie an den Kundgebungen teilnehmen sollen. Der koptisch-orthodoxe Bischof von Kaliubeya,
Marcos Antonios, erklärte, der Militärrat habe versprochen, die Macht im Juni zu übergeben;
die Parlamentswahlen seien relativ fair gewesen, jetzt stünden die Präsidentenwahl
und die Verabschiedung einer neuen Verfassung auf der Tagesordnung. Auf diesem Hintergrund
plädiere er dafür, dem Militärrat die Möglichkeit zu geben, den Zeitplan zu erfüllen.
Der Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pater Rafiq Greiche, sagte, seine
Kirche werde den Gläubigen nicht verbieten, an den Demonstrationen teilzunehmen. Die
Demonstrationen sollten aber „gewaltlos und festlich“ sein. Mina Thabet von der koptischen
„Maspero Youth Union“ erklärte, wenn es zu einem Teilnahmebeschluss der koptischen
Bewegungen kommen sollte, werde auch ihr Verband bei den Protestdemonstrationen mittun.
In Alexandrien betonten führende Repräsentanten der koptisch-orthodoxen, griechisch-orthodoxen,
katholischen und der anglikanischen Kirche, die Teilnahme an den geplanten Protestdemonstrationen
sei eine persönliche Entscheidung, die nichts mit der Kirche zu tun habe.