2012-01-19 12:44:36

Italien: „Keine Teufel schaffen“


„Seien wir doch still und warten wir ab“: Das rät ein Bischof im Fall des gesunkenen Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia. „Schauen wir doch in uns selbst: Hat denn unser Verantwortungsgefühl nie Schiffbruch erlitten?“ Das sagte Bischof Guglielmo Borghetti von Orbetello bei einem Besuch auf der Insel Giglio, vor der das Schiff immer noch in Schräglage im Meer liegt. Und weiter meinte der Bischof: „Schaffen wir jetzt nicht hastig Helden- oder Teufelsgestalten!“ Der Kapitän der Costa Concordia, Francesco Schettino, wird in den Medien für den Schiffbruch verantwortlich gemacht; er steht unter Hausarrest und wartet auf seinen Prozess. Der Schifffahrtsseelsorger der italienischen Bischofskonferenz, Giacomo Martino, erklärte gegenüber Radio Vatikan, das „Schlimmste für die Seeleute“ sei derzeit, „dass sie von so vielen Medien als unfähig und egoistisch hingestellt werden“. Der Priester wörtlich: „Wenn eine Crew es schafft, mehr als 4.000 Personen in zwei Stunden von einem Riesenschiff zu evakuieren, dann zeigt das einen großen Sinn für Solidarität“. Wer das nicht anerkenne, der sorge für „einen zweiten Schiffbruch“.

(rv 19.01.2012 sk)








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