Das im Bistum Chur geplante „Bistumsjahr“ findet nicht statt. Das meldet die Nachrichtenagentur
Kipa. Man wolle lieber in kleinen Schritten versuchen, „Begegnungsmöglichkeiten zu
schaffen, um gegenseitiges Misstrauen“ abzubauen, heißt es in einem Schreiben des
Priesterrates sowie des Rates der Laientheologen, Laientheologinnen und Diakone des
Bistums an alle Seelsorger. Ein „Bistumsjahr“ hätte ab Herbst 2012 als Beitrag zur
Vertrauensbildung in Chur stattfinden sollen; das Bistum ist seit vielen Jahren durch
Spannungen und Differenzen geprägt. In einem handschriftlichen Zusatz weist Bischof
Vitus Huonder auf das Verbindende hin. Er nennt in dem Zusammenhang „das Evangelium
Christi, das Kirche-Sein und Kirche-Sein-Wollen, die Freude und das Leiden an unserer
Welt, die Sorge um den Menschen, die Hoffnung auf einen bessere Zukunft“. Auf dieser
Grundlage lohne sich „das gemeinsame Überwinden von Misstrauen und Resignation und
das Entdecken von Freude am Glauben“. Er sei dabei und „wäre allen sehr dankbar, die
sich dafür entscheiden können“, schreibt Huonder weiter. In einer ersten Phase
des „Bistumsjahres“ hätten ab Herbst 2012 die Seelsorger selber angesprochen und auch
gestalterisch tätig werden sollen. Anschließend wäre es darum gegangen, die Gläubigen
des ganzen Bistums für das Projekt zu gewinnen. Ziel sollte sein, „verloren gegangenes
Vertrauen neu zu schaffen, Versöhnung zu ermöglichen, eine größere Einheit in inhaltlichen
Fragen zu erreichen und die Vielfalt wertzuschätzen“.