OR: Vatikan-Justiz arbeitet schneller und effizienter
Die Justiz des Vatikanstaates hat im vergangenen Jahr ihr Arbeitstempo erheblich beschleunigt.
Pro Verfahren brauchte die Behörde des Kleinstaates 18,8 Tage, wie der Generalstaatsanwalt
des Vatikanstaates, Nicola Picardi, am Samstag bei der Eröffnung des Gerichtsjahres
im Vatikan betonte. Im Vorjahr seien es 36 Tage gewesen. Der nun erreichte
Wert liege erheblich unter dem der Gerichte in Italien, so Picardi. Als besonderes
Problem der Vatikan-Justiz bezeichnete er das Missverhältnis zwischen Rechtsverfahren
und Staatsbürgern. Bei einer Zahl von 492 Vatikanbürgern habe es 2011 insgesamt 640
Zivil- und 226 Strafverfahren gegeben. Jedoch gehe es in 99 Prozent der Fälle nicht
um die eigenen Einwohner, sondern um die 18 Millionen Besucher, die jedes Jahr den
Petersplatz, den Petersdom oder die Vatikanischen Museen besuchen und damit vatikanisches
Staatsgelände betreten. Häufig befassten sich die Verfahren mit Handtaschendiebstahl
oder weiteren Betrugs- und Diebstahldelikten.