Die Vatikanzeitung hat sich gegen Fehldeutungen der Papstrede vor dem Diplomatischen
Corps gewandt. In einem Beitrag in der Samstagsausgabe schreibt der „Osservatore Romano“,
dass einige Medien die Ansprache Benedikts verzerrt wiedergegeben hätten. Namentlich
ging es um die Bedeutung der Familie. So habe die britische Tageszeitung „The Guardian“
dazu geschrieben, dass der Papst am Montag die gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften
verurteile. Tatsächlich habe der Papst aber solche Gemeinschaften überhaupt nicht
erwähnt. Benedikt XVI. habe sich indessen in seiner Rede für Familien ausgesprochen,
die „auf der Ehe zwischen Mann und Frau beruhen“, heißt es in dem Beitrag der Vatikanzeitung
weiter. Aus der päpstlichen Aussage, dass eine familienfeindliche Politik die menschliche
Würde und die Zukunft der Menschheit insgesamt bedrohe, ergebe sich keine Verurteilung
gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften. Es habe in der Rede keinen Hinweis darauf
gegeben, dass solche Formen des Zusammenlebens ein entscheidender Bestandteil einer
familienfeindlichen Politik seien.