Saudi-Arabien will mit Unterstützung von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus eine
Armenbank gründen. Entsprechende Pläne erörterte der Gründer der Grameen-Bank mit
Prinz Talal bin Abdul-Aziz bei einer Tagung im saudischen Dschidda, wie die Zeitung
„Arab News“ am Freitag berichtet. Bei dem Treffen vereinbarten demnach das von Prinz
Talal geleitete Entwicklungsprogramm AGFUND und die Islamische Entwicklungsbank eine
engere Zusammenarbeit. Als Startfinanzierung für ein Institut, das Mikrokredite an
Bedürftige vergibt, will der Zeitung zufolge der Arabische Fonds für wirtschaftliche
und soziale Entwicklung knapp vier Millionen Euro bereitstellen. Der Wirtschaftswissenschaftler
Yunus aus Bangladesch unterstrich laut der Zeitung die Notwendigkeit eines Bankensystems,
das Armen auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens, Verlässlichkeit, Teilhabe und
Kreativität helfe. Prinz Talal sprach sich ebenfalls für ein Kreditvergabeverfahren
aus, das „auf das arme Segment der saudischen Gesellschaft“ ziele. Rund 90 Prozent
der Finanzen von AGFUND, dem „Arab Gulf Program For the United Nations Development“,
stammten aus dem Königreich. Deshalb sollten die Mittel auch für die Armen im eigenen
Land genutzt werden. Das 1986 gegründete Programm AGFUND agiert als regionale Entwicklungsorganisation
der Golf-Kooperationsstaaten. Es arbeitet nach eigenen Angaben mit UN-Einrichtungen
und nationalen Entwicklungseinrichtungen zusammen und förderte bislang 1.268 Projekte
in 133 Ländern.