Vor der Residenz des
chaldäischen Erzbischofs von Kirkuk ist es am Mittwoch zu einem Schusswechsel gekommen.
Erzbischof Louis Sako und ein Priester, der ihn begleitete, waren betroffen, wurden
aber nicht verletzt. Sako berichtet:
„Ein Auto mit drei Passagieren, darunter
dem Fahrer, fuhr vorbei. Unmittelbar vor dem Erzbischöflichen Haus steht eine Mauer;
sie haben das Feuer eröffnet, der Wachposten hat zurückgeschossen, ebenso ein benachbarter
Wachposten, der das Haus einer Abgeordneten beschützt. Zwei Männer sind getötet worden,
der dritte wurde verhaftet. In der Nähe waren Polizisten; von ihnen wurden mehrere
verletzt.“
Vielleicht galt der Anschlag dem Haus der turkmenischen Abgeordneten
Jala Niftaji: Es war schon drei Tage zuvor Ziel von Angreifern. Sako sagt:
„Die
Kriminellen kamen aus Bagdad. Vielleicht war ihr Ziel gar nicht das Erzbischöfliche
Haus, vielleicht haben sie sich im Ziel geirrt. Wir wissen es nicht genau. Das Erzbischöfliche
Haus liegt im Zentrum, es wimmelt dort von Polizisten, Soldaten und Wachleuten. Es
spricht einiges dafür, dass die zwei Verbrecher das Feuer eröffnet haben, ohne genau
zu wissen, auf wen oder warum. Aber es stimmt natürlich: Die Lage ist gespannt, es
gibt kaum Sicherheit. Wir hatten aber keine Angst; ich kam gerade von einem Pfarreibesuch
zurück und habe sofort mit dem Wachmann und anderen gesprochen. Gleich feiern wir
eine Dankmesse!“