Die Zahl der Ordensmänner in Österreich ist weitgehend stabil, jene der Ordensfrauen
geht langsam aber stetig zurück. Das geht aus der jüngsten Kirchenstatistik 2010 hervor,
die von der Österreichischen Bischofskonferenz am Dienstag veröffentlicht wurde. P.
Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften
in Österreich, zeigt sich im Interview mit der Agentur Kathpress weitgehend positiv.
Zum einen sei es erfreulich, dass die Zahl der Ordenspriester über die letzten Jahre
relativ stabil geblieben sei, zum anderen sei ein Trend hin zu mehr Ordensbrüdern
feststellbar. Für Rauch eine zukunftsweisende Entwicklung, die zugleich zu den Ursprüngen
vieler Orden zurückführt, seien diese doch in der Regel von Laien gegründet worden.
Erst später seien Priester hinzugestoßen. Junge Männer würden wieder stärker diesen
ursprünglichen Sinn von Orden entdecken, so Rauch: „Ordensleben muss nicht gleich
Priestertum bedeuten." Immer mehr Männer suchten die Ordensgemeinschaft, würden zugleich
aber auch einem Zivilberuf nachgehen. Nicht jeder fühle sich zum Priestertum berufen.
Er wolle durchaus auch von einem Trend hin zu Orden sprechen, so der Generalsekretär
der Superiorenkonferenz. Anziehend sei zum einen sicher das Gemeinschaftsleben, zum
anderen die Flexibilität, mit der Orden auf gesellschaftliche Nöte und Anforderungen
reagieren könnten.