Großbritannien: Gegen eine Normalisierung der Sterbehilfe
Der für Sozialfragen zuständige Erzbischof in der katholischen Bischofskonferenz von
England und Wales, Peter Smith, hat einen Vorstoss zur Legalisierung der Sterbehilfe
in Grossbritannien zurückgewiesen. Mit der Legalisierung gehe auch eine Normalisierung
einher, erklärte der Erzbischof am Dienstag. Die Gesellschaft könne ein derart grundlegendes
Gesetz nicht ändern, ohne dass dies langfristig schwerwiegende Konsequenzen hätte.
Stattdessen gelte es die Pflege und die palliativmedizinische Versorgung zu verbessern.
„Die Legalisierung des assistierten Suizids ist nicht die Antwort", so Smith. Auch
die Catholic Union, eine 1871 gegründete Vereinigung zum Schutz katholischer Interessen
in der Gesellschaft und in der Gesetzgebung, kritisierte Vorschläge, unheilbar Kranken
die Möglichkeit zur Selbsttötung zu gewähren. Die dabei vorgesehenen Schutzvorkehrungen
gegen eine missbräuchliche Anwendung seien „hauchdünn", erklärte die Catholic Union
in einem Beitrag in der Zeitung Independent Catholic News. Entsprechende Legalisierungsbestrebungen
seien bereits drei Mal in den vergangenen sechs Jahren vom Parlament verworfen worden.