EU: Bischofskommission warnt vor Auseinanderbrechen der Eurozone
Die EU-Bischofskommission COMECE warnt vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone.
Ein Scheitern der Währungsunion würde auch die Errungenschaften des gemeinsamen Marktes
infrage stellen, erklärte der COMECE-Vizepräsident und Münchner Kardinal Reinhard
Marx in einem neuen Dokument der EU-Bischofskommission zur sozialen Marktwirtschaft.
Dieses Kernstück dürfe aber nicht aufgegeben werden. Der oft gescholtene europäische
Binnenmarkt habe entscheidend dazu beigetragen, dass die europäischen Nationen Frieden
gehalten hätten und ihre Bürger Freiheit und Wohlstand genießen konnten. In der COMECE-Erklärung,
die am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Brüssel vorgestellt werden soll, fordern
die EU-Bischöfe eine stärkere Orientierung der Wirtschaft am Gemeinwohl. Menschen
dürften nicht auf ihre Rolle als Produzenten oder Konsumenten reduziert werden. Der
Markt dürfe nicht in alle Lebensbereiche vordringen. Nicht nur die Staaten, sondern
auch die Verbraucher hätten die Pflicht, dem Markt Grenzen zu setzen. Die EU-Bischöfe
plädieren unter anderem für bessere Gesetze und Regeln für den globalen Finanzmarkt.
Aufsicht und Regulierung des Finanz- und Bankensektors bräuchten besondere Aufmerksamkeit.