Armut und Bildungsnotstand erhöhen das Krankheitsrisiko. Das machte Caritas-Präsident
Peter Neher an diesem Mittwoch vor Journalisten in Berlin deutlich. „Armut macht krank“,
so der Name der Caritas Kampagne, die Neher vorstellte. In einem der reichsten Länder
der Welt sei diese Tatsache „ein provozierender Zustand“, so Neher. Zwar habe Deutschland
ein solidarisches Gesundheitssystem von hoher Qualität. Doch es gebe gravierende Unterschiede
zwischen den Einkommensgruppen: So liege die Lebenserwartung einer Frau aus der Armutsrisikogruppe
rund acht Jahre unter der von Frauen aus einer hohen Einkommensgruppe. Bei Männern
seien es elf Jahre. Die Gesundheit eines Menschen dürfe jedoch nicht von seinem Einkommen,
seinem Aufenthaltsstatus oder seinem sozialen Netz abhängen, fügte Neher an. Deutschland
brauche ein Präventionsgesetz, das Menschen über Gesundheitsthemen informiere und
bereits Kinder und Jugendliche erreiche, so der Caritas-Präsident.