Der neue nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat für den 1. Februar eine Amnestie
angekündigt. Anlässlich der Geburtstage seiner verstorbenen Amtsvorgänger, seines
Vaters Kim Jong-il und seines Großvaters Kim Il-sung, wolle die neue Landesführung
Gefangene freilassen, meldet die Nachrichtenagentur Fides. Nach Einschätzung von Nichtregierungsorganisationen
handelt es sich bei der angekündigten Begnadigung allerdings allein um „eine symbolische
Geste“. Insgesamt 40 Nichtregierungsorganisationen hätten sich in einem offenen Schreiben
an Kim Jong-un gewandt, in dem sie darum bitten, dass „das jahrzehntelang geltende
Modell des Missbrauchs der Menschenrechte“ abgeschafft wird, berichtet Fides weiter.
Derweil hat das Regime noch keine detaillierten Angaben dazu gemacht, für wie viele
und welche Gefangenen die Amnestie gelten soll.
In dem Land werden über 200.000
Männer, Frauen und Kinder aus politischen Gründen in Haftlagern festgehalten, erinnern
die Nichtregierungsorganisationen in ihrem Schreiben. Dieses liegt dem Fides-Dienst
vor. Die Bürger Nordkoreas lebten in ständiger Angst vor Befragungen, willkürlicher
Haft, Verschleppung, Folter und Tod, heißt es darin weiter: „Die Bevölkerung leidet
unter Hunger und Unterernährung, und es gibt kaum medizinische Versorgung, wobei die
politische Klasse im Luxus lebt.“ Der NGO-Gruppe gehören unter anderem auch internationale
Organisationen wie „Amnesty International“, „Human Rights Watch“, die „Internationale
Menschenrechtsföderation“ und christlich geprägte Organisationen wie „Christian Solidarity
Worldwide“, „Jubilee Campaign“ und „Christian Lawyers Association“ (CLA) an.