Schweizer Botschafter: „Heiliger Stuhl ist anerkannte Stimme des Friedens“
Die Neujahrsansprache
des Papstes war sehr umfassend und mit einer tiefen Friedensbotschaft gekennzeichnet.
Das sagt im Anschluss an das Treffen mit dem Papst der Schweizer Botschafter beim
Heiligen Stuhl, Paul Widmer. Ihm sei aufgefallen, wie Benedikt XVI. den Nahen Osten
und Nordafrika beschrieben habe. Botschafter Widmer kennt sich gut aus mit der Situation
im Nahen Osten, da er vor seiner Tätigkeit als Schweiz-Vertreter für den Vatikan unter
anderem die Eidgenossenschaft in Jordanien vertrat.
„Die Lage ist dort so
schwierig und die Enttäuschungen sind so groß, dass überall der Glaube, dass Etwas
geschehen kann, sehr schwach ist. Jede Botschaft, von wem immer auch sie stammt, wird
dort begrüßt. Der Papst ist sicher eine größere Autorität als viele Staatsoberhäupter
auch im Bezug auf den Nahen Osten. Das hat auch damit zu tun, dass in Palästina eine
ansehnliche Gruppen von Christen gibt, die dort seit Jahrhunderten leben. Und dann
ist es auch so, dass der Heilige Stuhl eine anerkannte Stimme des Friedens ist.“
Für
die Schweiz sind insbesondere die Ausführungen des Papstes zur Wirtschafts- und Finanzkrise
von großem Interesse, so Widmer.
„Wir alle sehen ein, dass auch das Finanzgebaren
eines ethischen Hintergrunds bedarf. Da hilft ein Appell des Papstes sehr, und zwar
dass man vermehrt auch im Finanzsektor auf ethische Werte besinnt und das ist ja sehr
nützlich.“