Nigeria: „Sicherheitslage fatal, doch keine Massenflucht“
Die Sicherheitslage im Land ist prekärer als zur Zeit des Bürgerkriegs. Diese Einschätzung
hat der Erzbischof von Jos in Nordnigeria, Ignatius Ayau Kaigama, im Gespräch mit
dem Fides-Dienst geäußert. „Der Biafra-Krieg hatte ethnische und politische Hintergründe,
während die Attentate der Boko-Haram ethnische, soziale, politische, religiöse und
auch kriminelle Aspekte umfassen“, so Kaigama wörtlich. Aus diesem Grund sei die Lage
heute „gefährlicher“. Zudem betreffe die religiöse Dimension das tiefe Empfinden der
Menschen, fügte der Erzbischof an. Der Erzbischof bestätigt damit eine Einschätzung
des nigerianischen Staatschefs Goodluck Jonathan vom Sonntag. Eine Massenflucht der
Christen aus Nordnigeria konnte Kaigama derweil aber nicht bestätigen. Die Göttinger
Gesellschaft für bedrohte Völker hatte nach den Anschlägen von Weihnachten von der
Flucht tausender Menschen aus Nigeria gesprochen. Allerdings sei es richtig, dass
Christen aus den Regionen flöhen, in denen Menschen getötet wurden, räumte Ignatius
Ayau Kaigama ein.