Papst Benedikt hat die Zeremonie für Kardinalserhebungen reformiert. Wie die vatikanische
Tageszeitung „L´Osservatore Romano“ in ihrer Sonntagsausgabe berichtet, werden die
22 neuen Purpurträger im Februar nach einem überarbeiteten und vereinfachten Ritus
in das Kardinalskollegium aufgenommen. Sie erhalten ihre Insignien - den roten Kardinalshut
und den Kardinalsring - sowie ihre Titelkirche erstmals in einem gemeinsamen Akt.
Zudem wurden für die liturgischen Feiern des Papstes zwei Gebete verändert
und die Schriftlesung verkürzt. Benedikt XVI. hatte am Freitag die Ernennung von 22
neuen Kardinälen angekündigt, unter ihnen der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki
und der deutsche Jesuitenpater und Theologieprofessor Karl Josef Becker.
Ziel
der Überarbeitung sei es, jeden Anschein zu vermeiden, die Kardinalserhebung sei ein
eigenes Sakrament, schreibt der „Osservatore“. Konsistorien seien in der Kirchengeschichte
zu keinem Zeitpunkt als liturgischer Akt betrachtet worden. Die Zusammenlegung der
Verleihung von Birett, Kardinalsring und Titelkirche trage dem Umstand Rechnung, dass
die Unterscheidung zwischen öffentlichem und geheimem Konsistorium schon seit längerem
hinfällig geworden sei. Vor der letzten Reform der Zeremonie im Jahr 1969 war der
Kardinalshut vom Papst im öffentlichen Teil des Konsistoriums verliehen worden, Titelkirche
und Kardinalsring im anschließenden geheimen Teil. (kna 08.01.2012 gs)