2012-01-07 14:05:43

Nigeria: Gezielte Jagd auf Christen?


Die Gewalt im nordöstlichen Bundesstaat Yobe nimmt kein Ende. In der Stadt Potiskum kam es in der Nacht auf Samstag wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen. Bei dem Schusswechsel zwischen Anhängern der Sekte Boko Haram und der Polizei sei es zu Verletzten und Toten gekommen. Dies erklärte der Polizeichef von Yobe, Lawan Tanko, nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Hunderte Bewohner der Stadt seien aus ihren Häusern geflüchtet und suchten nun Schutz bei Freunden und Verwandten. Genaue Opferzahlen konnte der Mann zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen. Yobe ist einer der vier Bundesstaaten, für welche die nigerianische Regierung in der vergangenen Woche den Notstand ausgerufen hatte.

Gezielte Jagd auf Christen

Nach Angaben des Fides-Dienstes betreibt die islamistische Terrorgruppe Boko Haram inzwischen gezielte Christenverfolgung. Anhänger der Sekte fänden die Zufluchts- und Versammlungsorte der Christen heraus und griffen nachts Häuser der Gläubigen an, berichtet Fides an diesem Samstag unter Berufung auf lokale Quellen aus Nigeria. Kirchenvertreter rufen in den betroffenen Regionen derweil zur Solidarität und zum Dialog auf: „Boko Haram repräsentiert nicht die nigerianischen Muslime“, erinnerte Pater Timothy Lehane Barrett, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, im Gespräch mit Fides. Der Pater war in den vergangenen Tagen im Land unterwegs: „Ich habe viele Gesten des Dialogs und Solidaritätsbekundungen der verschiedenen Religionen gesehen. Denn die Muslime sehen das gute der Werk der Christen im Land. Wir möchten Nigerias Christen sagen: Ihr seid nicht allein, viele Gemeinschaften beten für euch auf der ganzen Welt.“

(afp/fides 07.01.2012 tk/pr)









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