2012-01-06 17:04:08

Zum orthodoxen Weihnachtsfest


Rund 200 Millionen orthodoxe Christen in aller Welt beginnen an diesem Freitagabend ihr Weihnachtsfest. Der Unterschied zum Weihnachtstermin der katholischen und evangelischen Kirchen hängt mit den unterschiedlichen Kalendern zusammen: Zahlreiche orthodoxe Kirchen richten sich nach wie vor nach dem alten Julianischen Kalender, nach dem der 25. Dezember auf den 7. Januar westlicher Zeitrechnung nach dem Gregorianischen Kalender fällt. Die Differenz zwischen beiden Zeitrechnungen beträgt 13 Tage.
Nach dem Julianischen Kalender, der auf Julius Caesar zurückgeht, richten sich die orthodoxen Kirchen von Jerusalem, Russland, Serbien, Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei, Georgiens und der Ukraine sowie die Athosklöster in Griechenland. Auch die koptisch-orthodoxe Kirche, die nach zahlreichen Gewalttaten in Ägypten in das öffentliche Interesse gerückt ist, begeht die Geburt Jesu an diesem Wochenende. Andere orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten zum gleichen Termin wie die westlichen Kirchen, so die Kirchen von Konstantinopel (Ökumenisches Patriarchat), Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland.
Hintergrund der unterschiedlichen Daten ist die Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII. Der Papst reagierte damit auf Ungenauigkeiten des Julianischen Kalenders, die zu erheblichen Problemen im Alltag geführt hatten. Da ein Julianisches Kalenderjahr mit seinen durchschnittlich 365,25 Tagen um etwa elf Minuten länger ist als das Sonnenjahr, verschob sich der astronomische Frühlingsanfang etwa alle 130 Jahre um einen Tag auf ein früheres Kalenderdatum. Bis 1582 machte die Differenz bereits mehr als zehn Tage aus.
Wegen der Spannungen zwischen den christlichen Kirchen nahmen verschiedene Konfessionen und Länder die Kalenderreform erst später oder überhaupt nicht an. Russland beispielsweise führte den Gregorianischen Kalender erst nach der Oktoberrevolution im Jahr 1918 ein. Die russisch-orthodoxe Kirche machte diesen Schritt allerdings nicht mit.
(kna 06.01.2012 pr)







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