D/Österreich: Sternsinger klopfen auch an Politiker-Türen
In diesem Jahr stehen Kinderrechte unter dem Leitwort „Klopft an Türen, pocht auf
Rechte“ im Mittelpunkt der 54. Sternsingeraktion. Bundesweit sammeln in Deutschland
rund 500.000 Mädchen und Jungen in den katholischen Gemeinden für Kinder in Not. Veranstalter
der weltweit größten Hilfsaktion von Kindern für Kinder sind das Kindermissionswerk
„Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Vor dem Besuch
der Sternsinger bei Bundespräsident Christian Wulff warnte der Präsident des Kindermissionswerkes,
Prälat Klaus Krämer, vor einer politischen Vereinnahmung der beteiligten Kinder: Es
dürfe keine „Instrumentalisierung“ der Sternsinger für tagespolitische Fragen geben,
sagte Krämer der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin. Am Freitag waren die
Sternsinger, vertreten durch rund 50 Jungen und Mädchen aus dem Bistum Essen, bei
Bundespräsident Christian Wulff im Berliner Schloss Bellevue zu Gast. Dabei wollen
sie ein kurzes Theaterstück zur Rede- und Meinungsfreiheit aufführen. Eine Situation
wie diese habe es bislang vor einem Sternsingerbesuch noch nicht gegeben, so Krämer
mit Blick auf das riesige Medieninteresse an dem Besuch. Der Prälat zeigte sich aber
zuversichtlich, dass die Sternsinger „gut damit umgehen“ und in Schloss Bellevue den
„zentralen Inhalt des Dreikönigssingens herüberbringen“. In Österreich mahnten
die Sternsinger der Katholischen Jungschar bei ihren Politiker-Besuchen zur Solidarität.
„Die Schuldenbremse darf zu keiner Solidaritätsbremse werden“, so ihre Botschaft.
Insbesondere für die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA) drohe das neue
Jahr zu einem „schlechten Jahr“ zu werden - bestehe doch die „große Gefahr, dass die
in den letzten Jahren ohnehin drastisch gekürzten Mittel der staatlichen EZA weiter
reduziert werden“, heißt es in einer Presseaussendung der Dreikönigsaktion. Die geplanten
Sparpakete dürften jedoch „nicht auf Kosten der Ärmsten der Welt geschnürt werden“.
Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, finanziert jährlich
rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika und bewirkt damit positiven
Veränderungen für eine Million Menschen. Im letzten Jahr konnten Spenden in Höhe von
14,8 Millionen gesammelt werden. Seit den Anfängen im Jahr 1954 wurden mehr als 310
Mio. für notleidende Mitmenschen gesammelt.