Die vatikanische Glaubenskongregation
hat eine Note mit pastoralen Hinweisen zum bevorstehenden Jahr des Glaubens verfasst.
Das Dokument wurde im Auftrag des Papstes erarbeitet, teilte die Kongregation mit.
Die Inhalte der Note gab das vatikanische Presseamt an diesem Donnerstag in einer
Zusammenfassung bekannt, der Volltext wird am kommenden Samstag veröffentlicht. Das
Jahr des Glaubens beginnt am 11. Oktober 2012, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des
II. Vatikanischen Konzils.
Weshalb ruft der Papst ein Jahr des Glaubens
aus? Die Einleitung der Note der Glaubenskongregation betont, dass „das Jahr
des Glaubens zu einer neuen Bekehrung zum Herrn Jesus und zur Wiederentdeckung des
Glaubens beitragen (will), damit alle Glieder der Kirche glaubwürdige und frohe Zeugen
des auferstandenen Herrn in der Welt von heute seien und die Fähigkeit erlangen, den
vielen Suchenden die Tür des Glaubens zu zeigen“.
Was steht in der Note? Das
Dokument gliedert sich in Vorschläge auf vier Ebenen. Es geht um die Universalkirche,
um die Bischofskonferenzen, um die Diözesen und um die Pfarreien, Gemeinschaften,
Vereinigungen und Bewegungen. Neben dem Eröffnungsgottesdienst am 11. Oktober 2012
und weiteren Veranstaltungen mit dem Papst erhofft sich die Glaubenskongregation,
dass auch weitere ökumenische Initiativen erfolgen. Dazu soll „ein feierlicher ökumenischer
Gottesdienst stattfinden, um den Glauben aller Getauften an Christus zu bekräftigen“.
Die Bischofskonferenzen werden dazu ermutigt, die Qualität der kirchlichen Katechese
zu fördern. Wünschenswert seien auch der vielseitige Einsatz von Kommunikationsmitteln
und Kunst, namentlich genannt werden Fernseh- und Radiosendungen sowie Filme und Publikationen
über Themen des Glaubens. Auf Bistumsebene wünscht sich die Glaubenskongregation Studientage
oder Symposien über den „kreativen Dialog zwischen Glaube und Vernunft“ sowie Bussgottesdienste.
Auf der Ebene der Pfarreien bleibe hingegen die Feier des Glaubens in der Liturgie,
insbesondere in der Eucharistie, am wichtigsten. Auch Initiativen durch Orden, neue
Gemeinschaften und kirchliche Bewegungen seien wünschenswert.
Wann beginnt
das Glaubensjahr? Der Beginn des Jahres des Glaubens fällt mit der „dankbaren
Erinnerung an zwei bedeutende Ereignisse zusammen“, heißt es in der Note der Glaubenskongregation.
Es handelt sich um den 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils
(11. Oktober 1962) und um den 20. Jahrestag der Veröffentlichung des katholischen
Katechismus (11. Oktober 1992). Deshalb wird das Glaubensjahr am 11. Oktober 2012
feierlich eröffnet und dauert bis zum Hochfest Christkönig, am 24. November 2013.
Wer
hat die Note geschrieben? Die pastoralen Hinweise zum Glaubensjahr hat
die Kongregation für Glaubenslehre in Absprache mit vatikanischen Dikasterien sowie
mit einem Komitee für die Vorbereitung des Jahres des Glaubens erstellt. Diese Gruppe
besteht aus elf Kardinälen – u.a. dem Wiener Erzbischof Christoph Schönborn - sowie
vier Bischöfen – darunter der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller. Dem Komitee
gehören auch die Erzbischöfe Rino Fisichella und Luis F. Ladaria an.
Wer
koordiniert die Initiativen? Ein eigenes Sekretariat am Päpstlichen Rat zur
Förderung der Neuevangelisierung wird die verschiedenen Initiativen zum Jahr des Glaubens
koordinieren. Es geht um jene Veranstaltungen, die von den Dikasterien des Heiligen
Stuhls ausgehen bzw. die für die universale Kirche von Bedeutung sind. Das Sekretariat
wird dazu eine eigene Internetseite öffnen. (rv 05.01.2012 mg)