Die Muslim-Brüder und die fundamentalistischen Salafisten liegen nach bisherigen Ergebnissen
auch in der letzten Phase der Parlamentswahl in Ägypten vorne. Gemeinsam erhielten
sie 65 Prozent der Stimmen. Bei der vorerst letzten Etappe der Wahl wird bis diesen
Mittwochabend in der Region Sinai gewählt; die übrigen zwei Drittel des Landes hatten
in den vorausgegangenen Wahlgängen bereits abgestimmt. Die vorwiegend ländliche Sinai-Region
ist durch Unruhen im Grenzgebiet zu Israel und wirtschaftliche Krisen gekennzeichnet.
Die Ägyptische Organisation für Menschenrechte berichtete derweil, bei der Parlamentswahl
sollen etliche Kandidaten für Wählerstimmen bezahlt haben. Am 29. Januar beginnt
in Ägypten die Wahl der Abgeordneten. Die erste Aufgabe des neuen Parlamentes wird
es sein, eine neue Verfassung zu verabschieden. Präsidentschaftswahlen sind noch vor
Ende Juni vorgesehen. Der im Februar 2011 gestürzte Präsident Hosni Mubarak muss sich
für Völkermord und Korruption verantworten.