Im Zeichen von „Sieg“ und „Niederlage“ steht die diesjährige Weltgebetswoche für die
Einheit der Christen. Sie wird in der nördlichen Hemisphäre traditionell vom 18. bis
25. Januar gehalten, in der südlichen hingegen an Pfingsten. In Rom feiert der Papst
immer zum Abschluss der Gebetswoche einen Gottesdienst in der Basilika Sankt Paul
vor den Mauern. Das diesjährige biblische Generalthema heißt „Wir werden alle verwandelt
durch den Glauben an Jesus Christus“; es basiert auf dem ersten Brief des Paulus an
die Korinther (1 Korinther 15, 51-58). Dieser verspricht eine Verwandlung des menschlichen
Lebens mit all seinen Triumphen und Niederlagen durch den Sieg des auferstandenen
Christus. Vorbereitet wurden die Texte und liturgischen Impulse von den Kirchen in
Polen. Polen ist gemeinsam mit der Ukraine auch Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft
2012. „Rivalität ist nicht nur im Sport ein fester Bestandteil, sondern auch im politischen,
wirtschaftlichen, kulturellen und sogar kirchlichen Leben“, heißt es im offiziellen
Einführungstext zur Gebetswoche. Sowohl Fußball als auch die polnischen Geschichte,
die geprägt ist von militärischen Invasionen und Freiheitskampf, haben die Vorbereitungsgruppe
dazu inspiriert, „einen Gedanken an die Verlierer zu verschwenden“ und zu dem Schluss
zu kommen, dass es „im Heilsplan Gottes für alle einen Platz gibt“.