Das katholische Hilfswerk Caritas Schweiz beklagt eine zunehmend ungleiche Einkommens-
und Vermögensverteilung in der Eidgenossenschaft. Der Schweizer Wirtschaft sei es
im Jahr 2010 besser gegangen als erwartet. Davon hätten jedoch die unteren Einkommensklassen
kaum profitiert, schreibt die Caritas in einer Medienmitteilung von Mittwoch. Zu viele
Menschen könnten von ihrer Erwerbsarbeit nicht leben. Während die Zahl der Langzeitarbeitlosen
hoch bleibt, kämpfen Unternehmen gegen den Fachkräftemangel, so Caritas Schweiz. Vor
allem aber habe sich in der Schweiz die Ungleichheit in der Einkommens- und Vermögensverteilung
„massiv verstärkt“, schreibt das Hilfswerk weiter. Drei Prozent der privaten Steuerpflichtigen
besäßen gleich viel Nettovermögen wie die restlichen 97 Prozent. Und zwischen 1997
und 2008 habe sich die Zahl der Personen mit einem Jahreseinkommen von über einer
Million Franken verfünffacht.