Das postsynodale Schreiben
„Africae munus“ ist ein Wegweiser für Afrika. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan
der afrikanische Kardinal Théodore-Adrien Sarr. Er ist Erzbischof von Dakar. Gerade
Nordafrika habe ein bewegtes Jahr erlebt, fügt Sarr an. Deshalb biete das Schreiben
eine Lösung für die künftige Entwicklung des Kontinents.
„Wir bereiten derzeit
einen Aktionsplan vor. Daran beteiligen sich alle afrikanischen Bischofskonferenzen.
Damit möchten wir konkrete Schritte erarbeiten, um Afrika zu helfen, mit Zuversicht
in die Zukunft zu schauen. Die Schlussfolgerungen von Africae munus helfen uns dabei
sehr. Wichtig sind zwei Punkte: die Sicherung des Friedens und die Förderung der Gerechtigkeit.“
Sein
Heimatland Senegal hat am Montag die 50-jährigen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl
gefeiert. Das nordwestafrikanische Land stand zwar nicht im Rampenlicht des Arabischen
Frühlings wie Algerien oder Ägypten. Dennoch gebe es in Senegal einige Herausforderung
für die Zukunft des Landes.
„Ich persönlich bin sehr zuversichtlich. Das
gilt nicht nur für den Senegal sondern ganz allgemein für Afrika. Wir spüren, dass
die Afrikaner endlich erwachen möchten und aus ihrem vollen Potential schöpfen wollen.“
Der
Arabische Frühling habe die politische Ordnung in ganz Afrika beeinflusst, fügt Kardinal
Sarr an.
„Das Leben der Völker und Nationen ist auf positive aber auch auf
negative Weise beeinflusst worden. Man muss offen gestehen, dass es in vielen afrikanischen
Ländern im Laufe des Jahres Verbesserungen der Lebensbedingungen gegeben hat. Ich
denke beispielsweise an Guinea-Conakry, das erstmals freie Wahlen durchgeführt hat.
Auch im Niger hat sich die Lage eindeutig verbessert. Und dann dürfen wir nicht die
Elfenbeinküste vergessen. Es gab Befürchtungen, dass das Land ins Chaos stürzen würde,
aber das geschah zum Glück doch nicht.“
Und dann dürfe man auch nicht an
die friedlich verlaufende Unabhängigkeitserklärung des Südsudans vergessen, so der
Erzbischof von Dakar.
„Was ich mir für das neue Jahr wünsche ist, dass wir
afrikanische Christen das postsynodale Schreiben Africae munus gemeinsam vertiefen
und umsetzen. Selbstverständlich hoffe ich, dass die Demokratisierungswelle in ganz
Afrika voranschreitet. Es wäre schön, wenn im 2012 Armut und Ungerechtigkeit in ganz
Afrika beseitigt oder zumindest sehr stark reduziert werden.“