Selbstmarginalisierung und Lagerdenken in der katholischen Kirche können die Austrittszahlen
und die Bedeutungslosigkeit der Kirche in der Gesellschaft fördern. Dieser Ansicht
ist der Essener Theologe Ralf Miggelbrink. Vor allem an „binnenkirchlicher Selbstspiegelung
und feindorientierter Profilierung“ übt Miggelbrink Kritik. Diese Grabenkämpfe wirkten
zersetzend für die Kirche. Laut Miggelbrink schauen deswegen immer mehr Menschen aus
der Mitte der Gesellschaft „“ratlos auf die Kirche, mit der sie immer weniger Verbindung
haben“. Er fordert daher eine Reform des kirchlichen Lebens, die „Formen der Organisation
von unten“ brauche. So sollen mehr Freiräume innerhalb der katholischen Kirche geschaffen
werden. Seiner Ansicht nach hat sich intern die Macht „extrem konzentriert und marginalisiert“.