Das Angelusgebet am
Festtag des heiligen Stephanus stand ganz im Zeichen dieses ersten Märtyrers der Kirche.
Durch die Kirchengeschichte hindurch habe dieser immer wieder ganz besondere Aufmerksamkeit
bekommen. Papst Benedikt zitierte verschiedene Kirchenväter und ihre Auslegung der
Stephanus-Geschichte.
„Der Historiker Eusebius von Caeserea nennt ihn den
‚vollkommenen Märtyrer’, wie er in der Apostelgeschichte beschrieben ist. Gregor von
Nyssa kommentiert: ‚Er war ein ehrlicher Mann und voll des Heiligen Geistes. Aus der
Güte der Herzens heraus übernahm der die Aufgabe der Ernährung der Armen und aus der
Freiheit des Wortes und der Kraft des Heiligen Geistes verschloss er den Feinden der
Wahrheit den Mund.’ Als Mann des Gebetes und der Verkündigung (…) hat er von Gott
das Geschenk des Martyriums erhalten.“
Nach den Aposteln selbst haben sich
die Märtyrer einen ganz besonderen Platz in der christlichen Gemeinde erworben, so
der Papst. Zu Zeiten der Verfolgung sei ihr Lob Erfrischung und Ermutigung auf dem
mühsamen Weg der Bekehrung.
„Liebe Freunde, die wahre Nachfolge Christi
ist die Liebe, die einige christliche Schriftsteller das „geheimnisvolle Martyrium“
genannt haben. (...) Wie in der Antike kann auch heute das wahre Folgen des Evangeliums
das Opfer des Lebens erfordern und viele Christen in vielen Teilen der Welt sind der
Verfolgung und manchmal auch dem Martyrium ausgesetzt. Aber der Herr erinnert uns
daran, dass der, der bis zum ende standhaft bleibt, gerettet werden wird.“
Der
Papst betete auch vor allem für alle Diakone der Kirche und ihren Dienst. Stephanus
gehörte zu den ersten, die die Apostel in dieses Amt geweiht hatten.
„Einen
Tag nach Weihnachten lässt der erste Märtyrer der Kirche uns an all jene denken, die
auch in unseren Tagen wegen ihres Zeugnisses für den menschgewordenen Gottessohn Verfolgung
erleiden. Bitten wir darum, dass wir alle, so wie der heilige Stephanus, in der Liebe
und im Glauben standhaft bleiben. Von Herzen wünsche ich euch und euren Familien eine
gesegnete Weihnachtszeit.“