Die Kirche muss ein Ausrufungszeichen setzen: „Greift nicht ein in die unbedingte
Würde des Menschen“. Das sagte Kardinal Walter Kasper der Internetmagazin The European
in einem Interview. Es sei die Aufgabe des Christentums, dafür zu sorgen, dass es
hier keinen Dammbruch gebe, sagte Kasper mit Verweis auf Grenzbereiche der Medizin
wie etwa die Präimplantationsdiagnostik und auf die Frage nach assistiertem Suizid.
Die größte Herausforderung für die Kirche sei es aber, „in einer neuen Weise von Gott
zu reden.“ Alle anderen Probleme wie etwa die Kirchenreformfragen kämen an zweiter
und dritter Stelle, so der Kardinal. Ein normaler Christ interessiere sich vor allem
die Frage „Wie kann ich von Gott sprechen und damit von Gott her dem menschlichen
Leben Sinn und Halt geben?“.