Christus hat uns als
Erbe eine neue Solidarität hinterlassen. Das betont im Gespräch mit Radio Vatikan
Frère Alois, Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé. Derzeit ist er mit den
Vorbereitungen für das europäische Taizé-Jugendtreffen in Berlin beschäftig. Bei dem
Treffen zum Jahreswechsel werden sich die Teilnehmer aus ganz Europa tagsüber auf
dem Messegelände und in den 160 teilnehmenden Kirchengemeinden zu gemeinsamen Gebeten
und Gesprächsgruppen treffen.
Die Frage, die uns Christus hinterlassen hat,
lautet, was machen wir mit der christlichen Solidarität? Die Gemeinschaft von Taizé
versucht dies mit konkreten Projekten umzusetzen, wie beispielsweise mit einem Projekt
im krisengeplagten Nordkorea.
„Dieses Hilfsprojekt ist ein Zeichen. Wir
möchten damit den Menschen in Nordkorea zeigen, dass wir ihnen nahe sind. Es ist eine
kleine humanitäre Hilfe und zwar eine Verbindung mit einem Krankenhaus. Jugendliche
werden dort medizinische Geräte mitbringen. Wir werden diese Instrumente beim Treffen
in Berlin sammeln und dann direkt dem Krankenhaus in Nordkorea schicken. Damit wollen
wir deutlich machen, dass wir mit der Bevölkerung dieses geteilten Landes solidarisch
sind.“
Gerade Berlin sei eine Stadt, in der es Sinn mache, eine solche
Solidaritätskampagne für ein geteiltes Land zum Ausdruck zu bringen, fügt der Prior
der Gemeinschaft an.
„Nordkorea braucht humanitäre Hilfe. Wir bieten keine
große Hilfsaktion an aber auch Zeichen sind wichtig. Wir stehen diesem geteilten Volk
nahe. Das gilt insbesondere für die Menschen im nördlichen Teil Koreas, die unsere
Nähe auch konkret brauchen.“
Auch der Gastgeber des Jugendtreffens, der
Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki, erinnert die Teilnehmer des europäischen
Jugendtreffens an die Symbolkraft der deutschen Hauptstadt. Er ruft deshalb die Jugend
auf, für ein einiges und friedliches Europa mitzuwirken. In keiner anderen Stadt als
in Berlin seien die Narben der Teilung Europas noch so deutlich zu sehen, schrieb
Woelki in einem Grußwort am Freitag. Diese mahnten, im Engagement für ein geschwisterliches
Zusammenleben nicht nachzulassen. Zu den Begegnungstagen vom 28. Dezember bis 1. Januar
werden 30.000 Teilnehmer aus ganz Europa in der Hauptstadt erwartet. Sie seien in
der „ganzen Stadt willkommen“, betonte Woelki.